„Sharing is caring!?“ – Teilzeit im Gespräch: Zwischen Verantwortung, Lebensqualität und Zukunft der Arbeit

„Sharing is caring!?“ – Teilzeit im Gespräch: Zwischen Verantwortung, Lebensqualität und Zukunft der Arbeit

Österreich ist eine Teilzeitnation: Mehr als jede dritte beschäftigte Person arbeitet Teilzeit – bei Frauen sogar jede zweite, bei Männern nur 14 Prozent. Doch was bedeutet das für Gleichstellung, Karriere und Pension?

Dieser Frage widmete sich die Diskussionsveranstaltung „Sharing is caring!? Teilzeit im Gespräch“, zu der Frau in der Wirtschaft Ried und Hotspot Innviertel am 3. Oktober in die Raiffeisenbank Ried geladen hatten.


Durch den Abend führte Katharina Anna Ecker, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Ried und Moderatorin der Veranstaltung. Andrea Eckerstorfer, Geschäftsführerin des Hotspot Innviertel, unterstrich in ihrer Begrüßung die Brisanz des Themas, das strukturell, politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich
gleichermaßen relevant sei. Teilzeit müsse vielschichtig gedacht werden – zwischen Verantwortung, Lebensqualität und wirtschaftlicher Zukunft.
Für den künstlerischen Rahmen sorgte Poetry-Slammerin Katharina Wenty, deren Texte über Rollenbilder und Gleichstellung dem Abend eine besondere emotionale Tiefe verliehen.


Am Podium trafen Perspektiven aus Industrie, Dienstleistung, Pflege und Steuerberatung aufeinander. Die Vertreter:innen der beiden Hightech-Unternehmen FACC – die Job Twins Maria Schwendinger und Heike Stein – sowie Alois Wiesinger, CTO von FILL, berichteten von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Jobsharing und der wachsenden Bedeutung lebensphasenorientierter Arbeit. Dagmar Inzinger-Dorfer von der Raiffeisenbank Region Ried betonte, wie wichtig es sei, während der Karenz mit Eltern in Verbindung zu bleiben, um eine gute und rasche Wiedereingliederung zu ermöglichen. Maria Musel, Personalvorständin des Krankenhauses Ried, sprach über die hohe Teilzeitquote von 60 Prozent – unter Pflegekräften sogar 70 Prozent – und die organisatorischen Herausforderungen, die daraus entstehen. Lisa Kinast von
LeitnerLeitner beleuchtete die steuerlichen und pensionsrechtlichen Folgen von Teilzeit und verwies auf Modelle, bei denen Eltern je 30 Stunden arbeiten – als partnerschaftliche und zukunftsorientierte Lösung für Beruf und Familie.


In der anschließenden Publikumsdiskussion zeigte sich, wie emotional und vielschichtig das Thema ist. Eine pflegende Angehörige, ein karenzierter Vater sowie Unternehmerinnen und Arbeitnehmer:innen teilten persönliche Erfahrungen und brachten neue Ideen für Arbeitszeitmodelle ein.
Der Abend machte deutlich: Teilzeit betrifft uns alle – als Arbeitnehmer:innen, Unternehmer:innen und als Gesellschaft und Diskussionen darüber bieten die Chance, Arbeit mit Verantwortung und Weitblick neu zu denken.


Unternehmerinnen sichtbar machen und stärken
Frau in der Wirtschaft Ried ist die Plattform und Interessenvertretung für Unternehmerinnen im Bezirk und setzt sich auf regionaler Ebene für Sichtbarkeit, Vernetzung und praxisrelevante Themen ein.
„Unser Ziel ist es, Unternehmerinnen praxisnah zu informieren und auf die Möglichkeiten und Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten“, so das Vorstandsteam rund um Katharina Anna Ecker, Lisa Fuchs und Sibylle Schlöglmann.

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