Am 19. Dezember besuchte der Mikrobiologe Mag. Reinhard Nestelbacher das Gymnasium Ried, wo der Biologiesaal in Windeseile zu einem biomedizinischen Labor umgebaut wurde. An diesem Tag durften die Schüler:innen der 8B in die Rolle von Forschenden schlüpfen und isolierten im Laufe des Vormittags durch verschiedene labortechnische Verfahren ihre eigene DNA aus Mundschleimhautzellen. Hochkonzentriertes Arbeiten im Team und exaktes Pipettieren waren notwendig, um am Ende des Tages ein Ergebnis zu erhalten.
Zur Wahl standen drei verschiedene Genvarianten: Bin ich ein Nachfahre von Dschingis Khan und habe somit ostasiatische Wurzeln? Sind meine Muskelfasern genetisch bedingt eher für Ausdauer- oder Kraftsport geeignet? Bin ich ein Fremdgeher bzw. eine Fremdgeherin? Schnell war für die Mehrheit der 8B klar: Wir wollen wissen, ob wir das prosoziale Gen und somit tiefere Bindungen zu Menschen aufbauen, oder doch das klassisch-soziale Gen („Fremdgeher-Gen“) haben. Die Lizenz zum Fremdgehen hätten sie dadurch aber nicht, wie Herr Nestelbacher die jungen Erwachsenen aufklärte. Unser Verhalten wird einerseits natürlich durch unsere Gene beeinflusst, andererseits aber auch durch unsere Erziehung, Wissen etc. geprägt.
Bis das Ergebnis vorlag, staunte die 8B über die Präsentationsmethoden von Herrn Nestelbacher. Humorvolles Auftreten und psychologische Tricks unterstützten seinen Vortrag über die molekulare Genetik – ein so komplexes Thema, das am Ende des Tages jede bzw. jeder verstand. Alexander Juric (8B) meinte abschließend: „Das war definitiv einer der besten Schultage, die ich am Gymnasium Ried erleben durfte!“
Foto: Gymnasium Ried