INN Begegnung / Ausstellung Kulturhaus Pramet

INN Begegnung / Ausstellung Kulturhaus Pramet

Tonie Meilhamer / Marion Kilianowitsch / Hanna Kirmann Foto: Fotoarchiv Marion Kilianowitsch

In der zweiten INN Begegnung Ausstellung, die am Samstag 28. Juni um 19h30 im Kulturhaus Stelzhamermuseum Pramet im Rahmen des Interreg Projektes verbINNdungen eröffnet wird, begegnen sich bis Sonntag 24. August 2025 die Werke der verstorbenen bayerischen Künstlerin Tonie Meilhamer (1946–2006), die in Pocking und München gewirkt hat und der Innviertler Künstlerinnen Marion Kilianowitsch (geb.1962) aus Pramet und Hanna Kirmann (geb.1976) aus Altheim. Die Ausstellung ist immer sonntags von 14–16h bei freiem Eintritt und barrierefrei geöffnet.

Es sind drei Generationen von Künstlerinnen, deren Werke in der Ausstellung aufeinander treffen: Meilhamers intuitiv eruptiv gestische Zeichnungen und Malereien, die als Schwarz-Weiß und in greller Farbigkeit ausgeführt sind darunter eine Auswahl ihrer „Gaglbücher“, Kilianowitschs einzigartige Mischtechniken und Kirmanns unter die Haut gehende Druckgrafiken der Serien Subcutan, Tasty chicks und Venus divine. Alle drei Künstlerinnen eint, dass sie ihr Oeuvre bei aller Vielfältigkeit und Experimentierfreude mit klarer Kontinuität und inhaltlicher Stringenz verfolgt haben bzw. verfolgen, aber auch ihre Tendenz in Serien zu arbeiten.

Die akademisch ausgebildete Künstlerin, Tonie Meilhamer, die 1969 bis 1974 an der Münchner Akademie der bildenden Künste studiert und mehrere Sachbücher und Zeichenanleitungen geschrieben hat, hat in den 1980er Jahren ihr Zeichentalent immer mehr als hinderlich empfunden. Wie viele Künstler:innen des 20. Jahrhunderts, allen voran Pablo Picasso oder die Art Brut Künstler um Jean Dubuffet, sucht sie nach dem ursprünglichen Ausdruck in der unverbildeten Kinderzeichnung und in den Höhlenmalereien der Urzeit. Sie findet ihren persönlichen Weg zur Abstraktion, zur kalligraphischen Zeichnung, zum „Gagin“ oder „Gagln“ [Ga:gln], einem niederbayrischer Begriff für Kritzeln oder Krakeln. Sie beginnt mehr aus dem Körper heraus als aus dem Geist mit dem Stift zu malen und mit dem Pinsel zu zeichnen und entwickelt dabei ihren ganz eigenen Formenschatz aus archetypischen Zeichen und visuellen Stimuli. 

Die gebürtige Riederin Marion Kilianowitsch lebt und arbeitet seit 1982 als freischaffende Künstlerin in Pramet. Die in der Holzfachschule für Bildhauerei in Hallstatt ausgebildete Holz-Bildhauerin hat sich mit den unterschiedlichsten Materialien wie Stahl, Aluminium, Glas, Kunststoff oder auch Präzisionswachs (Industriewachs) künstlerisch beschäftigt und mit ihren experimentellen Mischtechniken, in denen die Genres Malerei, Zeichnung und Bildhauerei verschwimmen, neue Wege beschritten und neue Techniken entwickelt. Besonders bekannt sind ihre auf Aluminium oder Stahl geschweißten „Zeichnungen“, die sie in den frühen 1990ern entwickelt hat. Sie „zeichnet“ dabei mit dem heißen, funkensprühenden Schweißkolben auf Metall und setzt malerische Akzente mit Acrylfarbe, die zusammen mit den Werktiteln einen poetischen Kontrast zur Härte des Materials bilden. 

Die gebürtige Braunauerin Hanna Kirmann, die heute in Altheim lebt, hat nach ihrem Studium in Salzburg an der Universität und an der Kunstuniversität Mozarteum ab 2008 als Kunsterzieherin in Braunau zu unterrichten begonnen. Daneben war sie Lektorin an der Universität Mozarteum Salzburg sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien und betreibt seit 2020 ihre Agentur für visuelle Kommunikation „Frau Kirmann“. Die vielseitige Künstlerin beschäftigt sich mit Malerei, Grafik, Fotografie und Objektkunst und verwendet unterschiedlichste Techniken. Kunst ist für sie eine Mischung aus Emotion, Fantasie, Ästhetik, einer Prise Zeitgeist und einem kritischen Blick auf die Welt. Ihre Arbeiten verhandeln Fragen nach gesellschaftlichen Werten, Ungleichverteilung, patriarchale Strukturen, Heteronormativität sowie queere Perspektiven und bewegen sich oft im Spannungsfeld von äußeren Hüllen und inneren Werten.

https://www.stelzhamermuseum.com

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