Malerei und Grafik – Neue Arbeiten von Josef Brescher
Im Jahr 2015 wurde die Renovierung der BURG OBERNBERG abgeschlossen. Die prächtigen Galerieräume wurden damals mit Werken von Hubert Fischlhammer feierlich eingeweiht. Zehn Jahre später, anlässlich des Bestandsjubiläums, richtet der Josef Brescher, künstlerischer Leiter der Burg Obernberg, nun selbst eine Ausstellung mit aktuellen Arbeiten aus.
Der Titel der Ausstellung, „Meer der Stille“, ist bewusst gewählt: Er soll den Blick abwenden vom täglichen Wahnsinn, der in den vergangenen zehn Jahren weniger heitere Wiederkehr als vielmehr tragische Zustände hervorgebracht hat. Stattdessen möchte der Künstler die Besucher zu dem führen, was den Kern seines individuellen künstlerischen Ausdrucks bildet – einem Ausdruck, der sich, so weit es möglich ist, in der Tiefe und Ruhe des zeichnerischen und malerischen Gestaltens manifestiert.
Als Symbol dafür dient ihm das „Mare Tranquillitatis“, ein sogenanntes Mondmeer auf dem Erdmond. Aus menschlicher Perspektive scheint dort nicht viel zu geschehen – gerade deshalb eignet es sich hervorragend als Projektionsfläche, ähnlich wie das leere Blatt Papier oder die unbemalte Leinwand.
Orte zu finden, sie zu „be-zeichnen“, zum Leben zu erwecken, Ruhe mit Kraft zu verbinden – das ist in einer von Oberflächen dominierten Zeit bereits mehr, als man oft zu hoffen wagt. Die Ausstellung lädt dazu ein, gemeinsam mit dem Künstler auf innere Reisen zu gehen. Es geht dabei selten spektakulär zu, dafür stets vielschichtig – und oft mit offenem Ausgang.
Wenn das Denken und Fühlen eines Künstlers eine eigene kleine „Welt“ bildet, könnten seine Bilder vielleicht als Monde betrachtet werden, die diese Welt umkreisen – mit all ihren hellen und dunklen Seiten. Was sich dort, auf der Rückseite, so abspielt? Man wird sehen…